Sehnsucht

Es ist nicht schwer – Sehnsuchtslyrik

Es ist nicht so schwer, dir freundlich zu schreiben, Worte zu finden wie Samt und Silber, dir manchmal mit glühender Asche und Rauch Zeichen zu malen und Fragen auch. Leicht fällt es mir, deine Botschaft zu lesen, gegossen in gläserne Sätze und traumbunte Zeichen, wohl verschlüsselt und doch entziffert. Unverkennbar ist mir dein Wesen. So teile ich mit dir Gedanken, von schwarzen Engelszungen in den Wind gesungen. Sternflimmernde Bilder, geschrieben, gelesen, doch nie gewesen, [...]

Von |2022-04-23T20:05:57+01:00Januar 2nd, 2021|Gedichte über das Leben, Sehnsucht|0 Kommentare

Ich möchte brennen – Zurück ins Leben

Gib mir Feuer zu trinken, um meinen Durst nach dem Leben zu stillen, mich dem alltäglichen Tod zu entreißen und nicht mit Leib und Seele begraben zu werden unter den trägen Wogen des Vertrauten. Ich ersticke an meiner Gewöhnlichkeit. Versteh mich, ich kann nichts tun, wenn ich nicht dafür brenne. Streife meine taube Haut mit dem Feueratem der Ekstase, damit ich endlich spüre, ich bin noch nicht tot. Lass mich von deiner brennenden Zunge [...]

Die Zypresse und das Meer

Eine Geschichte vom Suchen Inmitten einer kleinen Gruppe von Bäumen hatte die Zypresse ihren Platz direkt am Meer, fest verwurzelt im kargen Gesteinsboden einer steil abfallenden Küste. Als sie das Licht der Welt erblickte und ihren ersten Atemzug tat, sog sie die Luft tief in sich ein und spürte die kraftvolle Frische bis in ihre Astspitzen dringen. Hinter ihr das staubige Festland, vor ihr die schillernden Bewegungen der Wellen und über ihr ein blauer, unglaublich [...]

Meerschaumdame – Begegnung mit der Anderwelt

Es war ein Tag in Gold und Grün, als ich sie damals sah. Meerschaumdame, wunderschön, wie ein Traumbild anzusehn, weiß ihr Kleid und weiß ihr Haar. Sanft löste sie sich aus der Flut, entwand sich Sand und Gischt. Versteckt am Fels sah ich sie gut, dort sammelte ich meinen Mut zum Blick in ihr Gesicht. Sie wandelte den Strand entlang und schien etwas zu suchen. Betrachtete verwelkten Tang, verharrte still, doch da erklang ein [...]

Das Tier – Animalische Metapher von Freiheit

Das Tier war müde. Es war schon zu lange hier gewesen, hier in seiner felsigen Erdhöhle mit dem Gitter davor. Die da draußen hatten den kleinen Schlupf geöffnet und riefen nach ihm. Wollten, dass es raus kam, raus ans Licht. Aber es mochte nicht. Es hob nur gelangweilt seinen Kopf, blinzelte hinüber ins Helle und machte es sich dann wieder auf seinen Tatzen gemütlich. Hier im Schatten der Höhle, im hintersten Winkel, da fühlte [...]

Waldsinfonie – Ein Baum erzählt

Der Alte kam immer früh am Morgen und manchmal noch des Abends ein zweites Mal, um sich in meinem Schatten für eine kostbare Weile vom Getöse der Menschenwelt zu erholen und in der dämmergrünen Stille zu baden, die er an meinen Wurzeln fand. Ich konnte spüren, sein Geist war müde und sein wildes Herz sehnte sich fort aus der kalten Enge weißgetünchter Mauern, so wie aus den Begrenzungen seines an menschlichen Jahren reichen Körpers. [...]

Das Kind – kleingebliebener Anteil im Erwachsenen

Tief verborgen unter zahllosen Schichten, Rollen und Masken von Vernunft und Erwachsenheit lebe ich, das Kind in dir. Kannst du mich spüren? Geschützt durch einen wolkenweichen Raum, in dem die Zeit stehengeblieben ist, bin ich weiterhin das kleine, empfindsame Wesen, das du einmal warst und das du dort immer sein wirst, solange du lebst. Egal was du tust, welche Wege du noch nimmst und wie viel an Jahren du mittlerweile auch zugelegt hast, ein [...]

Poseidons Umarmung – ein Rückblick

"Poseidons Umarmung" war eine der ersten Geschichten aus dem Feuer, Erde, Wind & Meer Zyklus. Sie entstand im Jahr 2011, lange vor den großen Ereignissen der nachfolgenden Jahre. Manchmal habe ich mich später gefragt, was mich hier wohl inspiriert hat. Es waren die Jahre, in denen ich nachts häufig von Wasserfluten träumte. Ich habe die Geschichte aufgrund der Ähnlichkeit mit den globalen Ereignissen nur selten geteilt. Heute präsentiere ich sie hier nochmals. Die Nacht, in der [...]

Auf dunklen Schwingen ins Licht

Meiner lieben Großmutter zum Abschied Nun bist du also hinübergegangen. Hast dein Erdenkleidchen abgestreift und dich auf den Weg gemacht. Den einen Weg, den wir alle gehen werden, ausnahmslos. Lange schon hattest du auf diesen Moment gewartet, die dunkle Liebkosung der Todesvogelschwingen herbeigesehnt. Wie war dir, als du sie hinter dir ließest, diese Welt? Blicktest du noch einmal hinab auf dein Leben? Auf deine unauslöschlichen Spuren und ihren Abdruck in unseren Herzen? Wie es [...]

Von |2018-10-17T11:53:12+01:00Februar 2nd, 2017|Aufbruch & Neue Welt, Sehnsucht|2 Kommentare

Liebesroman für eine Nacht: Rosendorn

Rosendorn ist die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Hier finden sich Anne-Marie, eine bürgerliche Kaufmannstochter, und Dominique, Angehöriger der protestantischen Bewegung der Hugenotten. Die auf große gesellschaftliche Hindernisse stoßende Verbindung löst bei Anne-Marie eine Flut von Gefühlen und Visionen aus, Bilder von durchdringender Kraft und Intensität. Die Wirren der Ereignisse führen das mit einer eigentümlichen Spürigkeit begabte Mädchen in das Haus von Océane de Montinier, einer [...]

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