Die Kraft aus dem Innersten
Der Sturm ist vorüber
Schweigen legt sich über Niemandsland
und über die verbrannte Erde
einer verlorengegangenen Welt
Müde und leer vom Kämpfen
möchte ich mich nur noch selbst umfangen
und in einen traumlosen Schlaf fallen
Jedoch das Schaukeln unter mir hält mich wach
Dämmernd treibe ich einem Lichtstreifenhorizont entgegen
Wo begann die Reise? Wo endet sie?
Ich weiß es nicht, habe vergessen
Hasche nach der Erinnerung an meinen Namen
doch greife ins Nichts
Ein Floß trägt mich über den Brennenden Fluss
rauchschwarzes Holz auf goldglühenden Wellen
Der Brennende Fluss
Ich kannte nur die Legenden, die sich um ihn ranken
Jetzt rieche ich seine glutheißen Dämpfe
und seine knisternde Hitze schläfert mich ein
Oh, ich kenne deinen Ursprung, Brennender Fluss
ich weiß, woher du kommst
Geboren in der Stunde meiner größten Not
meines tiefsten Schmerzes
entströmst du meiner eigenen Mitte
als kraftvoll heiße Lebenslava
die das Alte in Asche legt
um dem Neuen fruchtbaren Boden zu bereiten
Nein, ich bin noch nicht tot
bin noch nicht erloschen
Ich bin nur müde und lasse mich treiben
von der Strömung des Brennenden Flusses
Ruhe aus und lecke meine Wunden trocken
während ich mich selbst neu gebäre
Und ich weiß, sobald ich die Mündung erreiche
werde ich meine Kraft wiedergefunden haben
und den Fuß auf junge Erde setzen
wortmalereien.com
Titelbild: pixabay.com
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