Hier bist du also,
gestrandet auf diesem Planeten der Gegensätzlichkeiten,
ein wenig verloren im Weltengewühl
mit nur einem Wimpernschlag zwischen Himmel und Hölle.
Vielleicht gebrandmarkt
vom vielen „Widerstand gegen“ und „Kampf für“,
von der „Suche nach“ und der „Hoffnung auf“…
Vielleicht fragst du dich manchmal,
was das alles hier eigentlich soll,
wozu es gut ist und was der Sinn dieser Reise sein könnte.

Geht es vielleicht darum,
lustvoll im Labyrinth deiner Seele zu reisen,
um ihre verborgenen, geheimen Räume zu betreten
und Licht in die dunkelsten Spinnwebenwinkel zu bringen?
Alle verlorenen Schlüssel zu finden
und die verbotenen Türen aufzudrücken,
die dich zu den Verliesen deines Bewusstseins führen?
Den ungelebten Aspekten deines Wesens
wieder Leben und Farbe einzuhauchen
und immer dieselbe Frage zu stellen:
Bin ich wahrhaftig? 

Dich selbst, deine Einzigartigkeit und Talente zu feiern,
auch als einsamer, verrückter Tänzer auf dem Parkett,
und selbst dann, wenn niemand dir applaudiert?
Deine kleinen Grenzen wieder zu spüren,
sie zu heilen und achtsam zu pflegen,
und gleichzeitig die großen alle zu sprengen,
hinwegspülen zu lassen von den Gezeiten des Lebens,
bis sie sich wie Meerschaum knisternd im Sand verlieren
und du für einen kurzen, zeitlosen Moment fühlen kannst,
dass deine Verbindung zu allem Lebendigen
die einzig relevante Wahrheit ist?

Deinen Widerstand gegen Ebbe und Flut des Universums aufzugeben
und dich einfach von ihnen tragen zu lassen,
ebenso wie das heilige Paradoxon zu zelebrieren,
sobald du herausgefunden hast, dass ein und dasselbe Ding
richtig und falsch,
schön und hässlich,
böse und gut,
unermesslich kostbar und bedeutungslos zugleich sein kann,
und zahllos die Perspektiven,
von denen aus du es betrachten kannst,
ebenso wie dich selbst?

Dir deine Macht zurückzuholen durch das Wissen,
dass nichts und niemand über dich verfügen kann,
wenn du es ihm nicht selbst irgendwann gestattet hast?
Den Schemen deiner Angst zu begegnen, Auge in Auge,
ihren Ursprung zu verstehen und Frieden mit ihnen zu schließen,
damit sie zur Ruhe finden, wenn ihre Zeit gekommen ist?

Und schließlich die Liebe zu dir selbst als die Arznei deines Lebens
und den fruchtbaren Nährboden zu begreifen,
auf dem allein deine Freude, deine Kraft, deine Seele
und die vitale Gemeinschaft mit allem Seienden gedeihen können?

Ja. Möglich, dass es genau darum geht.

wortmalereien.com

Foto: pixabay.com

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