Ein knallroter Punkt im weiten blauen Himmel, so zog er seine Bahn, der kleine Ballon. Gefüllt und belebt mit dem Atem eines menschlichen Wesens, vorsichtig geknotet und versehen mit guten Wünschen sowie einer kleinen Botschaft an der Schnur. Erwartungsvoll stieg er hoch hinauf und freute sich unbändig, dass er nun auf die Reise gehen durfte – ganz allein. Der Wind umspülte ihn freundschaftlich und fragte säuselnd nach dem Wohin. Der rote Ballon aber wusste keine rechte Antwort. Was war seine Bestimmung? Da war diese kleine Botschaft am Ende seiner Schnur. Aber wie genau sie lautete und an wen sie gerichtet war, das war ihm nicht bekannt. Nimm mich einfach mit, bat er den Wind deshalb. Da lachte dieser, füllte seine Backen mit Luft und pustete den kleinen Ballon kräftig an, so dass er immer weiter nach oben stieg.
Oh, wie klein alles unter ihm wurde! Oder wurde er selbst größer? Die Luft wurde immer dünner, das konnte er spüren, und irgendwas zog in seinem Inneren. Aber es war auszuhalten, und spannend war es allemal. Er vertraute sich also vollständig dem Wind an und ließ alles mit sich geschehen. Dicke und dünne Wolkenwesen zogen an ihm vorüber und schmunzelten ihm zu. Ihre Berührungen waren hauchzart und erfrischend kühl. Der rote Ballon fühlte sich geschmeichelt und lächelte zurück. Irgendwann hörte der Wind auf, den Ballon anzupusten und schien ihn an der Schnur festzuhalten. Genug, raunte er, noch mehr an Höhe bekommt dir nicht. Da drehte sich der Ballon einmal langsam um sich selbst und betrachtete still seine Umgebung. (…)
Wie es in der Geschichte
“Der rote Ballon”
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