Vor vielen Jahren hatte ich nachts einmal einen Traum. Ich werde diesen Traum nie mehr vergessen, weil ich noch nie zuvor auf diese Weise geträumt hatte und danach auch nicht mehr. Der Traum bestand nur aus einer kurzen Sequenz, aber diese Bilder und die damit verbundenen Empfindungen haben sich mir unauslöschlich in die Seele eingebrannt. Ich stand auf einer Art Lichtung in einem Wald und betrachtete vor mir ein paar riesenhafte Bäume. Im Grunde sah ich nur ihre mächtigen Stämme, weiter nichts. Ich blickte um mich und war fassungslos: Ich hatte einen Sichtradius von 180 Grad, ohne meinen Kopf zu bewegen. Selbst im Traum erschien mir das unglaublich – ich war perplex! Gleichzeitig wusste ich, dass ich noch nie zuvor so klar und in einer derartigen Perspektive gesehen hatte. Es war eine Art des Sehens, die man kaum mit Worten beschreiben kann. Und so stand ich da in diesem Wald, war außer mir vor Staunen über diese herrlichen Bäume und meine außergewöhnliche Sicht und fühlte mich so… zu Hause. Als ich später erwachte, wusste ich, dass das nicht einfach nur ein Traum war. Ich hatte diesen Ort tatsächlich besucht, wo und wann auch immer das gewesen sein mochte, und mein Traum war eine reale Erinnerung.

Oft, wenn ich in der Natur laufe und meine Seele voller Begeisterung mit ihren Geschöpfen kommuniziert, stelle ich mir vor, dass ich mich einmal, wenn die Zeit gekommen ist, zwischen die Bäume stelle, mich im Boden verwurzle und einfach verschwinde. Oder selbst zu einem Baum werde, wer weiß.

Vor ein paar Jahren dann stieß ich im Internet per „Zufall“ auf die ausdrucksstarken Bilder der Malerin Ute Hegel. Ihre Wälder, ihre Bäume, ihre Geschöpfe trafen mich mitten ins Herz und berührten meine Seele. Während ich ihre liebevollen, detailreichen Naturimpressionen betrachtete, überwältigten mich sehr starke Emotionen und ich weinte still vor mich hin. Die von ihr gemalten Wälder erinnerten mich an den Wald meines Traumes, und beim Betrachten dieser Bilder spürte ich ein unbeschreibliches Heimweh.

Der kleine TrollEinige Zeit später, ich hatte die Geschichte vom kleinen Troll bereits vollendet und zu Ute Kontakt aufgenommen, begann sie damit, Bilder zu dieser Geschichte zu malen. Mittlerweile ist sie damit fertig und es sind zwölf zauberhafte Kunst-werke entstanden. Es ist unsere gemeinsame Vision, aus meiner Geschichte und ihren Bildern einmal ein wunder-schönes Kinderbuch entstehen zu lassen. Wie alle unbe-kannten Schriftsteller wohl wissen, ist es nicht immer ganz so einfach, einen Verlag für seine literarischen Visionen zu finden. Ein Buchprojekt in der Aufmachung, wie wir es uns vorstellen, ist sehr kostenintensiv. Doch wie und wann auch immer es sein mag, wir tragen unsere Vision weiter im Herzen und sind guter Dinge, dass sie sich einmal realisieren wird, wenn ihre Zeit gekommen ist, um viele, viele Menschen zu erfreuen.

In der Zwischenzeit ist Der kleine Troll – Ein Sommerwaldabenteuer zum Anhören entstanden. Ein wundervolles Klangwerk, das ich gemeinsam mit dem Kamera-, Webdesign- und Tonkünstler Christoph Daab realisieren durfte und das nicht nur Kinder begeistert. Der kleine Troll und seine magische Waldheimat sind zum Leben erwacht und begleiten den feinfühligen Zuhörer auf einer außergewöhnlichen Reise zu sich selbst.

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Von Herzen,
Andrea E. Maier – WortMalerin

Illustrationen: Ute Hegel – www.hegelmalerei.de